In die Pläne für den Neubau einer Sporthalle an der Grundschule in Scholen integrierte Bernd Lange vom Planungsbüro "Landwehr & Partner" wunschgemäß Werkstattbereich, Büro und Garage für den Hausmeister - sowie Räumlichkeiten unter dem Arbeitstitel "Hort". Ob diese tatsächlich für ein Hortangebot oder für einen möglichen Ganztagsschulbetrieb genutzt werden, ist noch nicht entschieden.
Geeignet wären sie für beide Zwecke, erläuterte Samtgemeindebürgermeister Helmut Denker den Mitgliedern des Schulausschusses und des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses der Samtgemeinde Schwaförden, die am Mittwoch gemeinsam im Rathaus tagten.
Das "Hortangebot" ist mit Baukosten von rund 224000 Euro veranschlagt, die nicht in den 800000 Euro enthalten sind, die der Samtgemeinderat im November per Grundsatzbeschluss für den Sporthallenbau zur Verfügung stellte. Schultern könne und müsse man diesen zusätzlichen "Brocken" mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II, so Denker. Zum einen aus der Investitionspauschale, über die die Samtgemeinde verfügen kann, "und wir müssen sehen, ob das Projekt für den Topf mit dem Förderschwerpunkt ,Schulinfrastruktur' in Frage kommt." Beide Ausschüsse empfahlen einstimmig, so vorzugehen und die Investition für das zusätzliche "Hortangebot" über einen Nachtragshaushaltsplan haushaltsrechtlich abzusichern.
Diplom-Architekt Bernd Lange stellte zuvor die Pläne vor, die auf denen für die Sporthalle in Sudwalde basieren. Der zusätzliche "Hortbereich" des Neubaus ist zur Schule hin ausgerichtet, schließt mit einem Verbindungsbau daran an. Unter anderem sind hier WCs, eine Küche und ein Gruppenraum vorgesehen, "der über Fenster zur eigentlichen Sporthalle hin verfügt. So könnten sich hier Zuschauer bei Sportveranstaltungen aufhalten, zum Beispiel könnte deren Bewirtung hier erfolgen."
Aufgrund ihrer "Erfahrungswerte" in Sudwalde empfahl Elke Meyer, Leiterin der dortigen Grundschule, den Übergang zwischen Sporthallen- und "Hortbereich" durch eine Tür abtrennbar zu machen, damit die Nutzer außerschulischer Sportangebote nicht die Toiletten des "Horts" in Anspruch nehmen. Diese Möglichkeit ist allerdings Teil des Konzepts, um ausreichende Kapazitäten zu haben, so Lange. "Auch wäre dann der Gruppenraum nicht mehr für Zuschauer nutzbar", ergänzte Denker.
Wie in Sudwalde ist der Geräteraum seitlich angesetzt, mit einem niedrigeren Pultdach. Das umfasst in der Verlängerung mit den Hausmeisterräumlichkeiten, Duschen und Umkleiden beidseitig des Eingangs und dem "Hort" U-förmig die Halle mit Satteldach. Auf Wunsch des Hausmeisters gibt es von seinem Bereich aus keinen direkten Zugang zur eigentlichen Sporthalle. Günther Riedemann empfahl, dies noch einmal zu überdenken, "er müsste ja auch bei Regen erst ganz umzu laufen." Bernd Lange nannte hier eine Zwischentür zum Geräteraum als Möglichkeit.
Er sei bestrebt gewesen, die im Vergleich zum "eher filigranen" Schulkomplex riesige Sporthalle harmonisch in das Umfeld zu integrieren, erklärte Lange. Neben dem umgebenden Pultdach plante er daher keinen reinen "Ziegelklotz", in der Fassade sind Metallverblendungen vorgesehen - was den Bau auch günstiger macht. Es gibt keine eigene Heizung, sondern einen Anschluss an das System der Schule. Dies reiche, um den optimal wärmegedämmten Neubau zu versorgen. Auf Anregung von Ausschussmitgliedern sollen noch Zahlen dazu ermittelt werden, ob die Nutzung von Regenwasser für die Toiletten und die Warmwasserbereitstellung über eine Solarthermieanlage auf dem Dach ökonomisch sinnvoll wären.
Auch andere Kommunen planen im Zuge des Konjunkturpakets Baumaßnahmen - Bernd Lange empfahl, zügig in die Ausschreibung zu gehen, "damit wir noch vernünftige Preise kriegen."
(Sulinger Kreiszeitung vom 08.05.2009)