Maßnahmen zum Erhalt, zur Gestaltung aber auch zur Umnutzung (auch ehemals) landwirtschaftlich genutzter Gebäude sind im Rahmen der Dorferneuerung förderfähig - aber wie steht es mit deren Abriss? Diese Frage warf Bürgermeister Wilhelm Behrmann bei der gut besuchten Bürgerversammlung am Mittwoch im Gasthaus Stühring auf, die offizieller Auftakt der Dorferneuerung in Sudwalde war. Er selbst stehe nicht allein vor dem Problem, nicht alle Gebäude seines Anwesens unterhalten zu können, "immer mehr Gebäude in der Gemeinde verfallen.
" Volker Klüche von der GLL Sulingen, der gemeinsam mit seiner Kollegin Petra Köroska über Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten informierte, berichtete, dass zurzeit Modelldörfer in der Dorferneuerung, beispielsweise Landesbergen, untersucht werden. Es geht um die Optimierung der Förderrichtlinien: "Dabei kann durchaus herauskommen, dass Abbruchmaßnahmen sinnvoll sind. Hier in Sudwalde müssen wir sehen, was nach der Planungsphase möglich ist."Die werde etwa ein Jahr dauern, schätzte Wolf-Dieter Sudau vom Planungsbüro "Sudau+Partner", das die Dorferneuerung begleitet, "etwa bis April 2010". Dann soll der Dorferneuerungsplan stehen und Fördermittel für Maßnahmen, auch von privater Seite, können beantragt werden. Solange müsse man sich gedulden - nur in Einzelfällen kann vorzeitiger Baubeginn beantragt werden, etwa, wenn Bausubstanz akut bedroht ist, erläuterte Petra Köroska. Die Durchführungsphase wird zwischen sieben und acht Jahre dauern. Sorgen, dass der Fördertopf irgendwann leer ist und man nicht mehr zum Zuge kommt, zerstreute Gemeindedirektor Helmut Denker auf Nachfrage seitens der Zuhörer: "Es war bisher in allen Dorferneuerungsverfahren so, dass die Mittel ausreichend bemessen waren."
Sich Gedanken über öffentliche Maßnahmen zu machen - beispielsweise zur Verschönerung des Ortsbildes oder zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse (nicht in Neubau- oder Gewerbegebieten) - gehört zu den Aufgaben des Arbeitskreises, ebenso wie das Einbringen von Ideen aus der Bevölkerung. Wolf-Dieter Sudau warb dafür, im Gremium mitzuarbeiten, die Entwicklung des Ortes aktiv mitzugestalten.
Neben den "gesetzten" Akteuren im Arbeitskreis von Verwaltung, GLL und Planungsbüro sowie Bürgermeister Wilhelm Behrmann wurde eine ausgewogene Mischung angestrebt, die Vertreter der Vereine, Ortsteile, des Gemeinderates und unterschiedlicher Berufsgruppen berücksichtigt: Heinrich Meineke, Steffen Kohröde, Birte Stubbemann, Rosemarie Krause, Viktoria Pechtold, Elfriede Klusmann, Birgit Wöltje, Heinrich Meyer, Gerhard Schumacher, Jan Peters, Margret Wirth, Bernd Stubbemann und Karsten Hartwig erklärten sich zur Mitwirkung bereit. Als Sprecher des Arbeitskreises wurde Wilhelm Behrmann, als stellvertretende Sprecherin Rosemarie Krause bestimmt.
Sulinger Kreiszeitung vom 27.02.2009